Von unseren Reportern Thüringer Allgemeine
Gestern Abend trafen sich die Angehörigen des gefallenen Bundeswehrsoldaten Oleg Meiling, Einwohner von Hausen, Freunde, Bekannte und Fußballkameraden in der Pfarrkirche St. Katharina zum Gebet. Alle hatten Tränen in den Augen, konnten das Unglück immer noch nicht fassen. Tröstende Worte spendete der Pfarrer von Rüdigershagen, Christoph Rymatzki. „Oleg Meiling ist mein Konfirmant von vor sechs Jahren“, sagte der Geistliche. Die Orgel spielte Landrat Werner Henning.
Um 18 Uhr trafen sich die Angehörigen des gefallenen Bundeswehrsoldaten Oleg Meiling, Einwohner von Hausen, Freunde, Bekannte und Fußballkameraden in der Pfarrkirche St. Katharina zum Gebet. Alle hatten Tränen in den Augen, konnten das Unglück immer noch nicht fassen. Tröstende Worte spendete der Pfarrer von Rüdigershagen, Christoph Rymatzki. "Oleg Meiling ist mein Konfirmant von vor sechs Jahren", sagte der Geistliche. Die Orgel spielte Landrat Werner Henning.
Als die gesamte Familie von Oleg Meiling die Kirche in tiefer Trauer betrat, war dem Letzten klar: Das Unfassbare ist wirklich wahr. Der 21-Jährige ließ in Kundus bei einem Bundeswehreinsatz sein Leben. Seine Freunde werden nie mehr mit ihm reden, scherzen und spielen können. Betroffenheit überall. Und immer wieder die Frage: Warum gerade er?
Von fremder Hand wurde der Berufssoldat getötet. Pfarrer Rymatzki sprach sein tiefes Mitgefühl aus. Vor allem sehr viele junge Menschen trauerten um Oleg Meiling. Er war beliebt. Allen Anwesenden wurde es zur untröstlichen Gewissheit, ein lebenslustiger junger Mensch ist nicht mehr am Leben. Sein bester Freund, Fabian Skorupa, wirkte wie erstarrt. Blicke gingen ins Leere. Skorupa stand noch Minuten nach dem Gebet vor der Pfarrkirche, fand keine Worte, wie alle anderen Trauergäste. "Wir hatten noch so viel vor, wollten gemeinsam vieles unternehmen. Nun ist er nicht mehr unter uns", ist nicht nur sein bester Freund untröstlich. Die nächste schwere Stunde steht den Verwandten und Freunden von Oleg Meiling Anfang nächster Woche in Erkrath bei Düsseldorf bevor, wo der größte Teil seiner Familie wohnt und wo er beigesetzt werden soll. Tief betroffen sind die Fußballer des SC Leinefelde 1912. Noch vor Wochen trug Oleg Meiling die Rückennummer 22. "Die letzten Spieltage machte er nicht mehr mit, weil er sich nicht verletzen wollte. Er bereitete sich auf seinen Bundeswehreinsatz in Afghanistan vor, der dann auf diese tragische Weise endete", sagt Trainer Jochen Scheerbaum.
Der gebürtige Turkmene Oleg Meiling bestritt trotz seiner 21 Jahre bereits 48 Punktspiele für die erste Mannschaft, erzielte in diesen zwei Tore. Als Verteidiger erfüllte er treu seine Aufgaben. Mit der Ersten stieg er vor einer Woche in die Thüringenliga auf. Mit der Jugendmannschaft wurde er Landesmeister und Thüringer Pokalsieger. Meiling war eines der Leinefelder Talente, lernte an der Leine von der Pieke auf das Fußball-ABC. Weitere Einsätze in der Leinefelder Fußballmannschaft wird es für Oleg Meiling nicht geben. "Ich bin sprachlos, wie alle anderen. Keiner kann es so richtig fassen. Am Dienstagabend hatten wir noch Hoffnung, Oleg sei vielleicht unter den Verletzten. So richtig klar war es mir, dass er tot ist, als ich die Homepage des Sportclubs sah", betont Betreuer Sebastian Stang. "Das ist unglaublich, dafür gibt es keine Worte. Das ist alles schlimm genug. Oleg hat immer zur Mannschaft gestanden, hatte immer gute Laune. Er war eben ein richtiger Typ", beschreibt Rick Küntzelmann seinen Mannschaftskollegen. Das Team beratschlagte gestern, ob man die für Freitag geplante Aufstiegsfeier durchführen solle, was Oleg sicher gewollt hätte. Letztlich entschied sich der Verein jedoch für eine Absage. Zu bewegt sind die Jungs und Freunde Olegs.
Quelle Thüringer Allgemeine 25.Juni 2009